Die gesundheits- und pflegepolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Daniela Sommer, kritisierte in der Plenardebatte zu einer Großen Anfrage der SPD, das nicht ausreichend geregelte Entlassmanagement und uneinheitliche Strukturen in Hessen. Sommer erklärte, dass zu viele Menschen in Hessen nach akuten Behandlungen Probleme bei der Nachversorgung hätten und die Versorgungsrealität in Hessen in diesem Bereich nicht optimal sei.
Es gebe lediglich acht Projekte von Kreisen und Städten sowie Einrichtungen, die vom Land zur Umsetzung der sektorenübergreifenden Entlassung und Versorgung finanziell gefördert werden. „Das ist als Engagement der Landesregierung in diesem Bereich zu wenig und kann bei weitem nicht den Bedarf in ganz Hessen decken. Das Gesundheitswesen im Land braucht eine Steuerung“, kritisierte Dr. Sommer. Es scheine jedoch eher, als habe Minister Klose sein Steuerrad verloren. „Es braucht ein sektorenübergreifendes Entlassmanagement und eine gute sektorenübergreifende Versorgung, die den Patienten mit seinem komplexen Hilfebedarf in den Mittelpunkt rückt und übergreifende interdisziplinäre Lösungen anbietet. Wir vermissen die Vision und den Tatendrang der Landesregierung“, sagte Dr. Sommer und erinnerte den Gesundheitsminister daran, dass er mit der Landesregierung in Hessen Verantwortung trage, Strukturen aufrechtzuerhalten, zu entwickeln und zu optimieren. Dazu brauche es eine valide Kenntnis über bestehende und perspektivische Versorgungsbedarfe, eine gesicherte ambulante, insbesondere hausärztliche Gesundheitsversorgung, eine gute stationäre Versorgung, spezialisierte Versorgungsangebote sowie eine digitale Unterstützung aller Versorgungsbereiche und deren Interoperabilität, um ein flächendeckendes abgestimmtes sektorenübergreifendes Konzept zur Pflegeüberleitung und Versorgung zum Wohle aller hessischen Patientinnen und Patienten voranzubringen, so Sommer.