Morgen, am Samstag, feiert unser Bundesland seinen 75. Geburtstag. Anlässlich dieses Jubiläums erklärte Nancy Faeser, die SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzende, dass dies zwar ein Grund sei, zu feiern, aber vor allem ein Grund, um neue Ziele zu stecken und gegenwärtige Herausforderungen anzunehmen. Das Land Hessen könne auf eine starke wirtschaftliche Entwicklung seit Ende des Zweiten Weltkriegs zurückblicken und vor allem der sozialdemokratische Ministerpräsident Georg-August Zinn habe das Land in eine gute und sichere Zukunft geführt, so Faeser.
„Hessen konnte sich zu einer der stärksten Regionen Europas entwickeln, aber heute, in Zeiten der Corona-Krise stehen wir vor neuen Herausforderungen, die wir nur gemeinsam bewältigen können. In der Krise haben sich große Solidarität und Gemeinsinn gezeigt und vielleicht liegt darin auch die Chance für eine sozialere Gesellschaft, die wir nutzen können“, erklärte Faeser. Besorgt zeigte sich die Landes- und Fraktionsvorsitzende, dass an anderer Stelle Hass, Hetze und Fremdenfeindlichkeit in Hessen zunehmen und so einen Keil zwischen einzelne Bevölkerungsgruppen treiben. „Der Satz ‚Hesse ist, wer Hesse sein will.‘, den Georg-August Zinn einst geprägt hat, ist heute mehr denn je von Bedeutung, wenn rechtsradikales Gedankengut wieder an Bedeutung gewinnt und einzelne Bevölkerungsgruppen bedroht werden. Wir dürfen nicht zulassen, dass Feinde der Demokratie unseren Rechtsstaat bedrohen und eine Kultur der Angst entstehen lassen“, erklärte Faeser. Hessen stehe für Demokratie, Toleranz, Vielfalt und Weltoffenheit. Faeser dankte in diesem Zusammenhang den zahlreichen Menschen, die sich couragiert für die Werte der Demokratie einsetzen.
Der 75. Landesgeburtstag dürfe nicht nur ein Anlass sein, auf das zurückzuschauen, was wir alles in diesem Land schon geschafft haben. „Wir müssen in die Zukunft schauen und uns darüber unterhalten, was Hessen jetzt schaffen muss und schaffen kann. Ich denke dabei an den großen Sanierungsstau bei der öffentlichen Infrastruktur, an das Hinterherhinken im Bereich der Digitalisierung, an mangelnden bezahlbaren Wohnraum, an Chancenungleichheit in Schulen und an das Fehlen von Mobilitätskonzepten, die zukunftsfest sind. Hessens Gründung war ein Versprechen für eine bessere Zukunft. Dieses Versprechen müssen wir auch heute einlösen“, sagte Faeser.